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Mit „Capital“ ist Geld gemeint und mit dem „Working Capital“ das Geld, das für die Finanzierung des Tagesgeschäfts eines Unternehmens bereitsteht. Es handelt sich also im Wesentlichen um die Mittel, mit denen ein Unternehmen arbeiten muss.
In der Finanzsprache ist das Working Capital die Differenz zwischen Umlaufvermögen und den laufenden Verbindlichkeiten. Das Umlaufvermögen (folge dem Link für ausführlichere Informationen auf Englisch) besteht aus dem Geld, das du auf der Bank hast, sowie aus allen Vermögenswerten, die du bei Bedarf schnell in Bargeld umwandeln kannst. Laufende Verbindlichkeiten sind Schulden, die du innerhalb eines Jahres zurückzahlen musst. Das Working Capital ist also das, was übrig bleibt, wenn du deine laufenden Verbindlichkeiten von dem abziehst, was du auf der Bank hast. Allgemein betrachtet ist das Working Capital auch ein Indikator für die finanzielle Gesundheit deines Unternehmens. Je größer die Differenz zwischen dem, was du besitzt, und dem, was du jemandem schuldest, desto gesünder ist das Unternehmen. Es sei denn, deine Schulden übersteigen deinen Besitz bei Weitem. Dann hast du ein negatives Working Capital und stehst kurz vor der Geschäftsaufgabe.
Siehe auch: 5 Top-Optionen für die Finanzierung von Betriebskapital (auf Englisch)
Wichtige Kennzahlen
Wenn du deine laufenden Vermögenswerte durch deine laufenden Verbindlichkeiten teilst, erhältst du eine Zahl, die die relative finanzielle Gesundheit deines Unternehmens darstellt. Dabei handelt es sich um die sogenannte Betriebskapitalquote (Working Capital Ratio).
Vermögenswerte/laufende Verbindlichkeiten = Betriebskapitalquote
Beispiel: 200.000 €/150.000 € = 1,33
Eine Betriebskapitalquote zwischen 1,2 und 2 ist ideal. Das bedeutet, dass du genügend Bargeld hast, um deine Schulden zu begleichen, aber nicht so viel, dass es unnütz herumliegt.
Eine Quote unter 1 bedeutet, dass du ein negatives Working Capital und Schwierigkeiten hast, deine Schulden zu bedienen.
Eine Quote über 2 zeigt, dass du viel überschüssiges Kapital hast, das du in dein Unternehmen reinvestieren könntest, es aber nicht tust. Wenn du überschüssiges Geld hast, triffst du keine klugen Entscheidungen über deine Finanzen.
Unternehmen mit einem hohen Bedarf an Working Capital
Unternehmen, die zyklisch oder saisonal tätig sind, haben in der Regel höhere Anforderungen in puncto Betriebskapital als ganzjährig tätige Unternehmen. Das liegt daran, dass Schulden auch dann zurückgezahlt werden müssen, wenn das Geschäft schwächelt oder das Unternehmen nicht in Betrieb ist. Das bedeutet, dass mehr Vermögenswerte angespart werden müssen, um das Unternehmen durch diese schwierigen Zeiten zu bringen.
Ein Beispiel wäre ein Kostümgeschäft zu Halloween, das im Herbst floriert, aber Kapital benötigt, um das Geschäft in den Zeiten aufrechtzuerhalten, in denen Kostüme weniger gefragt sind. Ähnliches könnte für einen Wochenmarkt oder ein Landschaftsbauunternehmen gelten.
Was ist Working Capital FAQ
Was ist Working Capital in einfachen Worten?
Working Capital bezeichnet die kurzfristige Liquidität eines Unternehmens und wird berechnet, indem die laufenden Verbindlichkeiten vom laufenden Vermögen abgezogen werden. Einfacher ausgedrückt handelt es sich dabei um die finanziellen Mittel, die einem Unternehmen zur Finanzierung seiner täglichen Geschäftstätigkeit zur Verfügung stehen.
Was sind Beispiele für Working Capital?
- Bargeld
- Kurzfristige Anlagen
- Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
- Inventar
- Marktfähige Wertpapiere
- Büromaterial
- Im Voraus bezahlte Ausgaben
- Kurzfristige Darlehen
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Was sind die 4 Arten des Working Capital?
- Inventar: Die Rohstoffe, Halbfertigprodukte und Fertigwaren, die ein Unternehmen zur Herstellung von Waren oder Dienstleistungen auf Lager hat.
- Forderungen: Geld, das einem Unternehmen für bereits erbrachte, aber noch nicht bezahlte Waren oder Dienstleistungen geschuldet wird.
- Kurzfristige Anlagen: Mittel, die in kurzfristige Instrumente wie Geldmarktfonds, Festgelder und Schatzwechsel investiert werden.
- Bargeld: Geld, das in bar oder auf einem Giro- oder Sparkonto verfügbar ist.